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Virtual Boy
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Der Virtual Boy ist eine tragbare Videospielkonsole des Entwicklers und Publishers Nintendo, die 1995 nur in Japan und in den Vereinigten Staaten erschienen ist. Dabei handelt es sich um ein Gerät, in dessen Okular man direkt hineinschauen muss. Durch ein für jedes Auge versetzt positioniertes Bild wird so ein dreidimensionaler Effekt erzeugt, welches allerdings auch zu Kopfschmerzen und anderen Beschwerden führen kann. Die Konsole gilt als größter Misserfolg in der Unternehmensgeschichte Nintendos und blieb deutlich unter den Erwartungen.
Inhaltsverzeichnis
Technik[Bearbeiten]
Bei dem Virtual Boy handelt es sich um ein 32-Bit-Gerät, welches real wirkende 3D-Bilder erzeugen kann. Die Monochrom-Bildschirme in dem Gerät bestehen aus rotfarbigen LEDs auf einem schwarzen Hintergrund. Die andersfarbigen Leuchtdioden der Farbe grün und blau wurden deshalb nicht verwendet, da diese in der LCD-Technik für die Wiederholrate der Bilder von ca. 50Hz nicht geeignet waren. Insgesamt befinden sich 224 rotfarbige LEDs in einer Reihe eines Bildschirms angeordnet.
Die Bildauflösung von 384 × 224 Pixeln wird durch in einem hohem Rhythmus schwingenden Spiegel erzeugt, wobei diese Technologie deutlich preisgünstiger und von der Größe her kleiner ist, als bei einer vollwertigen Bestückung der LEDs. Der dreidimensionale Effekt kann zu Kopfschmerzen, Spannungen von Sehnen und Körperteilen oder Unbehagen führen sowie zu einer Beschädigung der Netzhaut. Aufgrund dieser Tatsache empfiehlt Nintendo, dass Minderjährige unter sieben Jahren nicht an die Konsole gelassen werden dürfen, da mögliche Folgeschäden nicht ausgeschlossen werden können.
Scheitern des Virtual Boy[Bearbeiten]
Der Virtual Boy gilt als der größte Misserfolg in der Geschichte Nintendos. Er verkaufte sich deutlich schlechter als seine Vorgänger und kam nicht an die kalkulierten Verkaufszahlen heran. Prognostiziert wurden 250.000 Verkäufe des Handhelds in der ersten Woche allein in Japan, erreicht wurden allerdings nur etwa 140.000. Auch die Veröffentlichung der Konsole in der Vereinigten Staaten und deren Zahlen reichten nicht an die Prognosen heran. Nach einiger Zeit stoppte Nintendo die Produktion neuer Geräte, bis dahin verkaufte sich der Virtual Boy weltweit nur etwa 770.000 mal. Entwickler Gunpei Yokoi erklärte vor dem Release, dass sein Arbeitgeber Nintendo und er weitaus mehr erhofft haben, insgesamt 3 Millionen Exemplare sollten allein im japanischen Raum in ersten Jahr verkauft werden.
Die amerikanische Tochterfirma Nintendo of America versuchte mit diversen Mitteln so viele Virtual Boys wie möglich zu verkaufen. Insgesamt wurden 25 Millionen US-Dollar in Marketing und Werbung investiert, gebracht hat es den Verkaufszahlen am Ende aber nichts. Auch Preissenkungen halfen nicht: Zum Start kostete der Virtual Boy 179 Dollar, dann 150 Dollar und zuletzt nur noch 99 Dollar. Durch einen weiteren Misserfolg in den Staaten ließ Nintendo die Produktion der Konsole und dessen Zubehör sofort stoppen, weshalb diese auch nie nach Europa kam.
Technische Daten[Bearbeiten]
- Gewicht: 760 Gramm
- Maße: 217mm × 254mm × 110mm
- Stromversorgung: 6× 1,5-V-Batterien, Maximale Spielzeit und Lebensdauer der Batterien: 7 Stunden
- CPU 32bit NEC V810 RISC im Takt 20MHz (18 MIPS)
- Max. Bildauflösung: 384 × 224
- RAM: 1 MBit D-RAM
- Video RAM: 512 KBit P-SRAM
- Cache Memory: 1 KBit
- Sound : 16-Bit Stereo
Zubehör[Bearbeiten]
Siehe Auflistung von Virtual Boy-Zubehör.
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